Die richtige Schlafposition für gesunden Schlaf

Während des Schlafes wechseln wir vielfach die Schlafposition. Ob auf dem Bauch, Rücken oder eher in die Seitenlage. Jeder hat wohl eine Lieblingsposition zum Einschlafen. Entscheidend ist dabei, welche Schlafposition den erholsamen Schlaf bringt.

Hinzukommen Erkrankungen, bei denen oftmals ein Wechsel der Position zu empfehlen ist, so dass wieder gesund geschlafen werden kann. Was genau die richtige Schlafposition für gesunden Schlaf bedeutet, klären wir im Folgenden einmal auf.

Die 4 Schlafpositionen

Generell wird von 4 verschiedenen Schlafpositionen ausgegangen, die von uns Menschen bevorzugt werden. In welcher Position wir schlafen, wird meist unbewusst gewählt. Hierbei wird weniger darüber nachgedacht, was am gesündesten oder mit der besten Qualität für unseren Schlaf ist, eher wird ausgewählt, was bequem ist oder es geschieht einfach aus Gewohnheit. 

Die Wahl der Position findet dabei nur beim Einschlafen bewusst statt. Wenn es in der Nacht zum Wechsel kommt, haben wir hier selbst kaum Einfluss. Dieser Wechsel geschieht normalerweise mehrfach in der Stunde, um u.a. Druckstellen zu vermeiden, den Körper zu entspannen und eine gleichmäßige Belastung für Körper und Organe zu schaffen. Übergewicht, Erkrankungen, das Alter oder eine Schwangerschaft können aber die Anzahl der Positionswechsel verringern. Schaut man auf verschiedenen Studien oder Umfragen, ist es die Seitenlage, welche bevorzugt wird.

Seitenlage

Von der Seitenlage wird gesprochen, wenn der Körper auf der Seite liegt, ein Bein dabei ausgestreckt und das andere Bein leicht angewinkelt wird. Wichtig hierbei ist, dass Matratze und Lattenrost darauf optimal ausgerichtet sind, ansonsten können Rückenschmerzen oder ein steifer Nacken am nächsten Morgen die Folge sein. Optimalerweise können der Schulter- und Hüftbereich etwas in die Matratze einsinken. Für den Nacken ist dabei auch noch das richtige Kissen wichtig, so dass der Kopf ausreichend gestützt wird. Eine optimale Entlastung für die Wirbelsäule kann ein zusätzliches Seitenschläfer – Kissen bieten. Die Seitenlage gilt als die beste Schlafposition, doch nicht jeder mag sie.

Je nach Körpergewicht wird zudem die linke Seitenlage empfohlen, um das Herz in der Nacht zu entlasten. Der rechten Seitenlage wird nachgesagt, die Organe, insbesondere das Herz, durch das Körpergewicht zu belasten. Auch die Reflux-Gefahr ist in dieser Seitenlage erhöht. Für Menschen mit einer Herzschwäche kann es hingegen erleichternd sein, auf der rechten Seite zu schlafen.

Embryonallage

Eine Abwandlung der Seitenlage ist die Embryonallage. In dieser Schlafposition wird die Lage als Embryo nachempfunden, d.h. beide Beine sind angezogen und der Körper liegt eher in einer gekrümmten, zusammengezogenen Position. 

Dies gilt nicht als optimal, da die angezogenen Beine bei vielen schon den ganzen Tag über ausgeübt werden, beispielsweise beim Sitzen am Schreibtisch. Eine Entlastung bringt die Embryonallage daher kaum. Hier wird von Schlafexperten gern empfohlen eine andere Schlafposition zu wählen, um Organe, Muskeln und Bandscheibe in der Nacht zu entlasten bzw. zu entspannen.

Auf dem Rücken schlafen

Beliebt ist auch die Rückenlage, oftmals sind dabei noch Arme und Beine vom Körper weggestreckt. Diese Position ermöglicht ein freies Atmen und schafft eine Entlastung für Nacken und Rücken. Dies natürlich nur, wenn das Kissen richtig gewählt wurde. Bei einem dick gefüllten Kissen kann dies wiederum ganz anders aussehen. Ausnahmen für eine erhöhte Lage können verschiedene Erkrankungen sein, wie z.B. bei einem Reflux oder Rückenschmerzen. Die Rückenlage hat auch einen kleinen Anti-Aging Effekt, das Gesicht wird nicht so geknautscht in der Nacht und die Falten weniger unterstützt. Nachgewiesen ist dies nicht, aber vielfach wird thematisiert, dass die Rückenlage auch gut für das Dekolleté und die Gesichtshaut sind.

Wer Probleme mit dem Schnarchen hat, sollte hingegen auf die Rückenlage verzichten. Denn Rückenschläfer können dann Probleme mit der Atmung bekommen. Die sogenannte Schlafapnoe ist in dem Fall ein großes Problem.

Bauchlage

Manche lieben die Bauchlage, aber als gesund gilt sie nicht. Der Druck und die Belastung sind auf Dauer nicht gut für den Körper, zudem verringert sich die Atemfreiheit und der Nacken verspannt sich. Wer gern auf dem Bauch schläft, sollte zumindest mit einer festen Matratze und einem flachen Kissen unterstützen, damit es auch zu einem gesunden Schlaf ohne anschließende Schmerzen kommen kann.

Was sagen die Schlafpositionen über uns aus?

Die gewählte Schlafposition kann auch auf Erkrankungen hinweisen, beispielsweise bei Rückenschmerzen, Sodbrennen oder Probleme mit dem Schnarchen. Aber nicht jeder schläft so, dass es am besten für die eigene Gesundheit ist, sondern schläft aus Gewohnheit. Daher trifft dies nicht auf jeden zu. Doch lässt sich sagen, dass manche Positionen helfen können, Schmerzen oder Folgeschäden zu vermeiden, sofern die Bereitschaft vorliegt, Gewohnheiten zu durchbrechen.

Rückenschläfer

Die Rückenlage gilt als gesund, doch im Falle einer Schlafapnoe oder Schwangerschaft wird genau davon abgeraten. Hingegen wird die Rückenlage bei Rückenschmerzen, Nacken- oder Schulterschmerzen empfohlen. Klar ist, wer sich in der Nacht hin und her wälzt, hat noch nicht die richtige Schlafposition für sich gefunden. 

Es lohnt sich aber, die Rückenlage einmal auszuprobieren, für eine optimale Atmung, ein gesundes Schlafen und eine optimale Entlastung für den Körper. Bekannt ist zudem, dass Rückenschläfer häufiger in genau dieser Position aufwachen, sie bewegen sich im Schlaf also eher weniger.

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Artikel entstand in Zusammenarbeit mit unserem Experten:

Dr. Christian Zimmermann
Weitere Beiträge

Dr. Christian Zimmermann, geboren 1974, ist Apotheker (Uni Freiburg) mit Promotion im Bereich der klinischen Pharmakologie (Uni Basel). Seine beruflichen Stationen führten ihn über die Niederlande (Postdoc am Krebsinstitut Amsterdam) und einem Pharmaunternehmen in der Schweiz zu Cesra Arzneimittel. Seit 10 Jahren leitet er hier die medizinisch-wissenschaftliche Abteilung. Er ist für die Arzneimittelsicherheit und für die wissenschaftliche Forschung im Unternehmen verantwortlich. Eines seiner Spezialgebiete ist außerdem das Pharmarecht (Uni Marburg).